Viereckschanze bei Jagstheim
100 m südlich von Jagstheim liegt im Wald „Jagstheimer Holz" eine keltische Viereckschanze. Der Wall besitzt noch eine Höhe bis zu 2,5 m, der davorliegende Graben ist teilweise noch erhalten. Das etwa 7 m breite Tor der Schanze liegt an der Ostseite.
Die recht gut erhaltene, nicht genau Nord-Süd orientierte quadratische Viereckschanze von Jagstheim liegt im Buchenhochwald. Auf der West- und Nordseite folgt der Waldrand dem Verlauf von Wall und Graben. Länge der Westseite 84 m, der Südseite 70 m, der Ostseite noch 56 m. Der Nordwall ist heute noch deutlich zu sehen und besitzt eine Höhe von etwa 1,5 m. Die in Süddeutschland sehr zahlreichen und mit zu den eindrucksvollsten Bodendenkmälern zählenden Viereckschanzen sind keltische Heiligtümer aus dem ersten vorchristlichen Jahrhundert. Die Bedeutung dieser Anlagen war trotz ihres häufigen Vorkommens lange nicht bekannt. Neben kleinen tempelartigen Holzbauten im Innenraum sind besonders die bis zu 35 m tiefen Kultschächte zu erwähnen. Hölzerne Pfähle und organische Materialien sind wohl als Opferreste anzusehen und fanden sich in fast allen Schächten. Die Viereckschanze von Jagstheim gehört in eine Gruppe von Anlagen, die sich im Umkreis des Ipf, als keltische Befestigung, konzentrieren. Es ist anzunehmen, dass zwischen diesen ähnlich alten Anlagen ein innerer Bezug besteht. Besonders beeindruckt die südwestliche Ecke der Jagstheimer Schanze. Die für keltische Schanzen charakteristische Überhöhung der Ecken ist hier besonders gut erkennbar. Von der Grabensohle bis zur Wallkrone hat die Schanze hier noch eine Höhe von etwa 2,5 m. Das einzige antike Tor in das Innere der Schanze liegt in der Mitte der Ostseite und besitzt eine Breite von etwa 7 m. Weiter nach Norden ist der Wall nur noch undeutlich bis zum Waldrand erkennbar. Aufgrund anderer Untersuchungen müssen wir annehmen, dass im Bereich des Tores in keltischer Zeit ein aus Holz errichteter Torbau bestand. Das Innere der keltischen Viereckschanze ist etwa um einen Meter höher als das Niveau außerhalb der Schanze. Für die Deutung der Viereckschanzen ist hier besonders die topographische Situation bezeichnend: Von einer Anhöhe unmittelbar südwestlich der Schanze kann die gesamte Anlage innen wie aussen überblickt werden. Dies scheint ein untrüglicher Beweis dafür zu sein, dass derartige Viereckschanzen keinen militärischen Charakter haben können.
Lage
Am Westende von Kirchheim die Straße in nördlicher Richtung nach Itzlingen; 500 m weiter zweigt links eine (nicht ausgeschilderte) Straße nach Jagstheim ab. Ca. 200 m vor Ortsanfang ist links im Wald die Südost-Ecke der Viereckschanze von der Srasse aus sichtbar.
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