Sperrung der Aussichtsplattform Lindle

Zu unserem Bedauern ist die beliebte Aussichtsplattform aus Sicherheitsgründen derzeit gesperrt.
Wir arbeiten an einer baldmöglichen Wiedereröffnung!

Erosionsbedingte Abbruchkante mit teils freigelegten Plattformfundamenten

Die Vorbereitungen für die Bauarbeiten sind fast abgeschlossen und die Versetzung der Plattform wird voraussichtlich noch im Jahr 2024 erfolgen. Hierfür ist eine Vielzahl von Gegebenheiten und Vorgaben zu beachten.

Diese möchten wir Ihnen im Folgenden genauer erläutern:

Die Aussichtsplattform wurde Mitte 2012 am „kleinen“ Geotop-Rundweg für Besucher eröffnet. Ziel der Errichtung war es, den einen möglichst guten Einblick in und über den ehemaligen Steinbruch und den Krater zu ermöglichen. Leider erwies sich in den Folgejahren der Untergrund als zum Teil ungeeignet und erste Erosionserscheinungen wurden sichtbar. Die Erosionskante wanderte jährlich einige Zentimeter in Richtung der Plattform-Fundamente. Dieser Prozess beschleunigte sich zunehmend durch öfter auftretende Extrem-Wetterbedingungen wie beispielsweise Starkregen, sodass wir uns in Abstimmung mit dem Grundstückseigentümer zur Schließung der Plattform entschieden. Auf keinen Fall sollte ein Risiko für Besucherinnen und Besucher entstehen. Zu diesem Zeitpunkt war nicht klar, wie sich der geologische Untergrund weiterhin verhalten würde. Es ist nicht auszuschließen, dass der gesamte Sporn abrutschen könnte.

Ein geotechnisches Gutachten, das im Jahr 2023 beauftragt und angefertigt werden konnte, schuf hier Klarheit. Der Untergrund ist sicher genug, um die Plattform an einem weiter hinten gelegenen Standort neu zu errichten.

Geologische Detailinformation:

Deutlich sichtbare Gleitbahn unterhalb der Plattform

Die Plattform steht am ehemaligen Steinbruch Lindle in dem der Oberjura-Kalk eines sogenannten Megablocks abgebaut wurde. Dieser Megablock wird überlagert von Bunten Trümmermassen, erkennbar an der teils kräftigen Färbung und Inhomogenität des Gesteins. Es handelt sich dabei um eine Mischung verschiedener Gesteine des ehemaligen sedimentären Deckgebirges, welches vor dem Ries-Impakt die Landschaft prägte. Im Untergrund der Plattform liegen vor allem Tone und Sandsteine der oberen Trias (Keuper) und des unteren Jura (Lias). Diese Gesteine sind besonders erosionsanfällig, da sie nur schwach verfestigt sind und daher durch Starkregenereignisse und Frost besonders schnell abgetragen werden. Einzelne Tonpartien haben zudem die Eigenschaft, das Wasser im Untergrund zu stauen. Dies kann dazu führen, dass darüberliegende Gesteinspakete im Verbund auf einer Gleitbahn abrutschen. Dieses Szenario konnte durch ein angefertigtes geotechnisches Gutachten ausgeschlossen werden.

Blick in die Zukunft:

Die Plattform wird voraussichtlich noch im Jahr 2024 um einige Meter nach hinten versetzt. In diesem Bereich liegt im Untergrund Oberjura-Kalk, der die Plattform in Zukunft tragen wird. Zudem wird auch das Oberflächenwasser gezielter abgeführt, um die Erosion der tonig-sandigen Bereiche zu verlangsamen. Im Zuge der Baumaßnahme wird die gesamte Konstruktion erneuert und erhöht, um den Blick in den Steinbruch zu erhalten.

Sollten Sie weitere Fragen haben, zögern Sie nicht, sich mit dem Geopark Ries e. V. in Verbindung zu setzen.