Sperrung der Aussichtsplattform Lindle
Zu unserem Bedauern ist die beliebte Aussichtsplattform aus Sicherheitsgründen derzeit gesperrt.
Wir arbeiten an einer baldmöglichen Wiedereröffnung!
Die Plattform muss aus Gründen der Standsicherheit versetzt werden. Die Vorbereitungen für die Bauarbeiten sind abgeschlossen und die Versetzung der Plattform wird bei passender Witterung in KW 43 erfolgen.
Die Baumaßnahme umfasst diverse Einzelmaßnahmen, beispielsweise das Roden der neuen Standfläche, die Erdarbeiten und Fundamentierungen sowie das eigentliche Versetzen der Plattform mit schwerem Gerät.
Nach Abschluss der Baumaßnahme wird der bisherige Standort der Plattform wieder in einen möglichst naturnahen Zustand gebracht.
Im Zuge der Baumaßnahmen wird es kurzfristig zu unvermeidbarem Baulärm kommen, der nach Möglichkeit auf ein Minimum reduziert werden soll. Zudem werden kurzfristige Wegsperrungen des kleinen Geotop-Lehrpfades notwendig, um die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten. Über die Sperrungen werden wir Sie an dieser Stelle zeitnah informieren.
Wir bitten Sie, für die Zeit der Baumaßnahmen, auf die große Runde des Geotoplehrpfads auszuweichen und die Baustelle nicht zu betreten!
Hintergründe:
Die Aussichtsplattform wurde Mitte 2012 am „kleinen“ Geotop-Rundweg für Besucher eröffnet. Ziel der Errichtung war es, den einen möglichst guten Einblick in und über den ehemaligen Steinbruch und den Krater zu ermöglichen. Leider erwies sich in den Folgejahren der Untergrund als zum Teil ungeeignet und erste Erosionserscheinungen wurden sichtbar. Die Erosionskante wanderte jährlich einige Zentimeter in Richtung der Plattform-Fundamente. Dieser Prozess beschleunigte sich zunehmend durch öfter auftretende Extrem-Wetterbedingungen wie beispielsweise Starkregen, sodass wir uns in Abstimmung mit dem Grundstückseigentümer zur Schließung der Plattform entschieden. Auf keinen Fall sollte ein Risiko für Besucherinnen und Besucher entstehen. Zu diesem Zeitpunkt war nicht klar, wie sich der geologische Untergrund weiterhin verhalten würde. Es ist nicht auszuschließen, dass der gesamte Sporn abrutschen könnte.
Ein geotechnisches Gutachten, das im Jahr 2023 beauftragt und angefertigt werden konnte, schuf hier Klarheit. Der Untergrund ist sicher genug, um die Plattform an einem weiter hinten gelegenen Standort neu zu errichten.
Geologische Detailinformation:
Die Plattform steht am ehemaligen Steinbruch Lindle in dem der Oberjura-Kalk eines sogenannten Megablocks abgebaut wurde. Dieser Megablock wird überlagert von Bunten Trümmermassen, erkennbar an der teils kräftigen Färbung und Inhomogenität des Gesteins. Es handelt sich dabei um eine Mischung verschiedener Gesteine des ehemaligen sedimentären Deckgebirges, welches vor dem Ries-Impakt die Landschaft prägte. Im Untergrund der Plattform liegen vor allem Tone und Sandsteine der oberen Trias (Keuper) und des unteren Jura (Lias). Diese Gesteine sind besonders erosionsanfällig, da sie nur schwach verfestigt sind und daher durch Starkregenereignisse und Frost besonders schnell abgetragen werden. Einzelne Tonpartien haben zudem die Eigenschaft, das Wasser im Untergrund zu stauen. Dies kann dazu führen, dass darüberliegende Gesteinspakete im Verbund auf einer Gleitbahn abrutschen. Dieses Szenario konnte durch ein angefertigtes geotechnisches Gutachten ausgeschlossen werden.
Sollten Sie weitere Fragen haben, zögern Sie nicht, sich mit dem Geopark Ries e. V. in Verbindung zu setzen.