Der kleine Polsinger Steinbruch liegt im Naturschutzgebiet innerhalb des Rieskraters und erschließt eine Suevit-Variante (Impaktschmelze) in massiger Ausbildung (5 m mächtig). Er besteht vorwiegend aus rotem, blasigem Schmelzgestein, das zahlreiche Kristallinfragmente (vorwiegend Granite) einschließt. Dieser Suevit unterscheidet sich von der Normalausbildung durch das Auftreten eines zusammenhängenden, blasenreichen Schmelzgesteins und hat damit die Annahme einer Schmelzlage am Kraterboden inspiriert, was jedoch nicht bestätigt wurde.
Der Aufschluss liegt ca. 1,5 km innerhalb des nordöstlichen Kraterrandes. In diesem kleinen ehemaligen Steinbruch am Waldrand ist Impaktschmelzbreccie, früher als Roter Suevit bezeichnet, aufgeschlossen. Das Vorkommen hat eine max. Ausdehnung von ca. 4 m x 1,50 m. Bisher wurde ein vergleichbares Gestein nur noch in Amerbach (heute nicht mehr zugänglich) sowie bei der kürzlich vom Bayerisches Landesamt für Umwelt in Enkingen niedergebrachten Bohrung gefunden. Auch in der Forschungsbohrung Nördlingen 1973 wurde kein vergleichbares Gestein erbohrt. Bei der Impaktschmelzbreccie handelt es sich um ein rötliches, blasenreiches Gestein mit einer vollständig kristallinen Grundmasse. In diese Grundmasse eingelagert findet man Mineral- und Gesteinsfragmente kristalliner Gesteine bis zu einer Größe von ca. 30 cm. Sedimentäre Anteile liegen nicht vor. Die Gesteinsfragmente zeigen unterschiedliche Beeinflussung durch die Stoßwellenmetamorphose. Sie sind aber im Unterschied zum Suevit durch die hohen Temperaturen nach dem Einschlag häufig thermisch überprägt und rekristallisiert. In einigen Fragmenten findet man sogar Coesit. Auch die Impaktschmelzbreccie selbst ist stark thermisch überprägt und rekristallisiert und zeigt in Blasen häufig Hämatit, Chalcedon und Zeolithe. Die Vorkommen dieses Gesteinstyps werden als Teile von Impaktschmelze gedeutet, die mit Kristallinfragmenten gemischt wurde und aus dem zentralen Kraterbereich in die Nähe des Kraterrandes transportiert wurde.