Kristallinbreccien-Aufschluss an Meyer`s Keller
Am Wirtshaus „Meyer‘s Keller“ steht angewitterte, braungefärbte Kristallinbreccie an (Aufwölbung des inneren kristallinen Rings, ca. 6 km vom Kraterzentrum). Etwas südlich liegt ein verfallener Aufschluss von sedimentärer Brekzie. Im Hangenden findet sich das Basalkonglomerat der Riessee-Süsswasserkalke.
Der Aufschluss Meyer‘s Keller liegt am Osthang des Galgenbergs (Teil der Marienhöhe) und gehört zum inneren kristallinen Ring des Rieskraters. Dieser Kristallinring zeichnet den primären Rieskrater nach, der kurz nach seiner Entstehung ca. 12 km im Durchmesser und ca. 4,5 km tief war. Lithologisch setzt sich der innere Ring aus aufgepresstem, kristallinen Grundgebirge (vor allem Granit, Gneis, Amphibolit) zusammen, das von Riesseekalken überkrustet ist. Die am Meyer‘s Keller aufgeschlossene polymikte Kristallinbreccie besteht vorwiegend aus geschockten Biotitgneisen und Amphiboliten sowie zurücktretend aus Graniten. Die Kristallingesteine sind schwach bis mäßig stark geschockt, selten können Shatter cones (strahlige Strukturen, die die Bewegung der Stoßwelle beim Impakt nachzeichnen) beobachtet werden. Die quarzführenden Grundgebirgsfragmente enthalten Coesit und Stishovit (Nachweis durch Dünnschliff bzw. Röntgendiffraktometrie). Diese Hochdruckminerale des Quarzes sind für einen Impaktkrater typisch. Ca. 30 m südlich des Kristallinaufschlusses (R 3609712/H 5412592) befindet sich ein weiterer, jedoch weitgehend verschütteter Aufschluss, der aus Sedimenten der Trias aufgebaut wird (Mergel, Dolomit, Sandstein) und vom Basalkonglomerat der Riesseekalke überlagert wird.