Erlebnis-Geotop Lindle, Nördlingen-Holheim
Aussichtsplattform aus Sicherheitsgründen bis auf Weiteres gesperrt.
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Der Steinbruch Lindle (bzw. Arlt) befindet sich in einer verkippten Malmkalkscholle. Die Schichten wurden hier teilweise beim Impakt parallel zum Kraterrand aufgebogen. Ein geologisch-naturkundlicher Lehrpfad führt durch das „Erlebnis-Geotop“.
Das Geopark Erlebnis-Geotop „Lindle“ liegt ca. 3 km innerhalb des südwestlichen Kraterrandes südlich von Holheim und gehört zur parautochthonen Kraterrandscholle. Erschlossen sind hier ältere Jura-Gesteine wie die dunkelgrauen Tone des Schwarzen Jura (Lias) sowie des unteren Braunen Jura (Dogger), die als Teilschollen in die Bunte Breccie (Trümmermassen) integriert auf den Massenkalken des jüngeren Weißen Jura (Malm) liegen. Die, kurz nach dem Meteoritenimpakt, geringfügig kratereinwärts abgeglittenen Weißjura-Gesteinsschichten wurden durch die mechanische Beanspruchung der Druckwelle intensiv zerklüftet und eindrucksvoll aufgebogen. Gleichzeitig überlagerte eine mächtige, einst geschlossene Auswurf- bzw. Geschiebemasse, die sogenannte Bunte Breccie, die jüngeren Malm-Massenkalke. Die Gesteine im Gelände liegen invers, d.h. ältere auf jüngeren Einheiten.
Der aufgelassene Steinbruch ist mit 4 ha relativ groß und weist wegen der typischen Gemengelage der Gesteine im UNESCO Global Geopark Ries eine große Bandbreite von Standorten auf: Von extrem trockenen, felsigen bis zu tiefgründigen, feuchten Böden. Wegen dieser Vielgestaltigkeit und den besonderen Tier- und Pflanzenvorkommen gilt das „Lindle“ als ökologisch sehr hochwertiges Biotop.
Als Besonderheit kann das Apollo-Astronauten-Feldtraining gelten, das vom 12.08. - 14.08.1970 für die geplante Crew der Apollo 14-Mission im Rieskrater durchgeführt wurde, um diese geologisch auf ihre Mondmission vorzubereiten. Eine gute Sicht bietet heute ein Aussichtsturm auf den Steinbruch Siegling, in dem die Astronauten die inverse Lagerung von Impakt-Gesteinsformationen studierten.
Dieses Vorhaben wurde aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.
Lage
„Schwäbische Albstraße" B 466 Nördlingen–Nereseim. Auf Höhe der Kreuzung Holheim in Richtung "Herkheim" einbiegen, unmittelbar danach jedoch der Straße parallel der B 466 in Richtung Waldstück/Steinbruch folgen. Nach 300 m Parkplatz unterhalb des "Lindle".
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