Ofnethöhlen
Die parautochthone Scholle des Riegelberges in verkarstetem Malm-Delta-Massenkalk liegt am inneren Kraterrand. Sie beherbergt die Reste eines alten Karstsystems. Bei diesen Höhlenresten handelt es sich um hallenartige Hohlräume mit weitem Portal. An den Wänden findet man schwache Sinterbildung. Bekannt wurden die Ofnethöhlen durch archäologische Funde, u.a. rituelle Schädelbestattungen aus der Altsteinzeit.
Die Ofnethöhlen liegen zwischen innerem und äußerem Kraterrand, innerhalb des Höhenzuges „Himmelreich“. Dieser wird von einer Mega-Malmkalkscholle (ca. 1.75 x 0.75 km) aufgebaut, die aus bankigen Kalksteinen des Malm Delta und an ihrem südöstlichen Ende aus Riffkalken des Malm Delta-Zeta besteht. Der Megablock, der zwischen dem inneren und äußeren Kraterrand liegt (Megablockzone), ist teilweise intensiv zertrümmert (brecciiert). Diese intensive Brecciierung wird auch als Mörteltextur bezeichnet. Innerhalb der Riffkalke sind zwei Höhlen, die Große und die Kleine Ofnethöhle zu besichtigen, von denen die Große Ofnethöhle durch zwei Schädelfundstellen aus dem Mesolithikum (ca. 6000 v. Chr.) besondere Berühmtheit erlangt hat. An der südwestlichen Basis der Malmkalk-Scholle sind die Ausgrabungen eines römischen Gutshofs zu besichtigen. Auf dem Weg dorthin sind linkerhand noch Teile einer Schliff-Fläche aufgeschlossen. Derartige Strukturen entstehen beim Transport der Bunten Trümmermassen unter allseitigem Druck während des Auswurfprozesses beim Einschlag. Unmittelbar nordöstlich des Fuchsloches befinden sich zwei Aufschlüsse, von denen einer stillgelegt ist, jedoch aufgrund der Einfriedung und wegen der steilen Abbruchkanten nicht besichtigt werden kann. Der andere befindet sich noch im Abbau (Fa. Endres).
Das Geotop wurde mit dem Gütesiegel "Bayerns 100 schönste Geotope" ausgezeichnet und wird vor Ort mit einer Infotafel erläutert.