Aufg. Steinbruch am Goldberg

Von Goldburghausen zum Goldberg fahrend, wird am Weg zum Plateau des Goldberg ein aufgelassener Steinbruch erreicht, in dem Travertine und Algenkalke des ehemaligen Riessees abgebaut wurden. Diese bilden den ganzen Goldberg sowie den langgezogenen Rücken, der westlich davon nach Norden abbiegt. Sie sind Bestandteil der nach dem Impakt im Riessee abgelagerten und insgesamt über 400 m mächtigen Sedimentfolge. Es handelt sich bei dem Goldberg um einen einer allochthonen Oberjurakalkscholle aufsitzenden Travertinklotz, der durch vadose und kalkhaltige Wässer entstanden ist. Diese drangen unter dem damaligen Riessee auf und schieden unter Wasser die Süßwasserkalke ab. Im oberen Teil kamen schließlich noch Algenkalke zum Absatz. Während der Steinbruchzeit konnten Fossilien geborgen werden. Vor allem Gastropoden (Schnecken), aber auch Federn und Eier von Wasservögeln werden erwähnt.

Der Goldberg liegt an der westlichen Kraterrandzone und stellt eine ca. 2 km lange, halbbogenförmige Erhebung dar, die sich ca. 70 m über die Ries-Ebene erhebt. Der Goldberg ist eines der bekanntesten Vorkommen von Riesseekalken. Hier wurden hervorragend erhaltene Säugetier-Breccien (Igel, Hamster, Maulwürfe, Pfeifhasen, Fledermäuse, u. a.) gefunden. Sie werden als Ansammlungen von Gewöllresten in Spalten gedeutet. Zudem fand man fossile Schildkrötenreste, Vogeleier und Vogelknochenbreccien, Landschnecken sowie winzig kleine Schneckchen und Ostracoden. Den Untergrund des Goldbergs bilden breccierte Malmkalke. Der Goldberg ist heute Naturschutzgebiet und Heimat der in Deutschland nur noch sehr selten vorkommenden schwarzen Mörtelbiene, die ihre halbkugelförmigen Nester an Felswände klebt. Die Magerrasen- und Ruderalvegetation am Goldberg ist landschaftsprägend. Der Goldberg ist von hervorragender archäologischer Bedeutung, da mehrere jungsteinzeitliche und eisenzeitliche Siedlungsphasen dokumentiert sind.

Besonderheit:

Im Goldbergmuseum in Goldburghausen sind Funde verschiedener archäologischer Grabungen ausgestellt und dokumentiert (Öffnungszeiten: 01. April bis 31. Oktober, Sonntags, 14.00 -17.00 Uhr). Auf der Erläuterungstafel am Parkplatz sind Vorschläge für Rundwege um den Goldberg dargestellt.

Location

Der Goldberg liegt an der K 3305 von Riesbürg nach Kirchheim; ein Parkplatz befindet sich an der Straße am Fuße des Goldbergs.


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Info-Adresse

Gemeindeverwaltung Riesbürg
Pflaumloch
Hauptstraße 13
73469 Riesbürg
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Fax: +49 9081 2935-20